Team „Fußball verbindet“ im März 2024
Team „Fußball verbindet“ im Mai 2019
Team „Fußball verbindet“ im Oktober 2016
Team „Fußball verbindet“ im Juni 2015
Auszeichnung durch die Bundeskanzlerin Angela Merkel
Input Projekt „Fußball verbindet“
Die SG Aumund-Vegesack (SAV) blickt auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurück. Der Verein wurde 1892 gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts ertüchtigten sich die Mitglieder der Sportgemeinschaft noch mit Turnspielen und Schwimmen. Heute hat die SAV insgesamt 15 Sportarten im Angebot; dazu zählen unter anderem Badminton, Boxen, Sportangeln, Judo, oder Tischtennis. Die Zahl der Mitglieder liegt bei rund 1.800. Gemeinsam mit dem TSV Lesum-Burgdamm ist die SAV der größte Verein in Bremen-Nord.
Die SAV möchte insbesondere Kinder- und Jugendliche in den Verein holen und so als hiesiger Sportanbieter nachhaltig seiner sozialen Aufgabe nachkommen. Im Erwachsenenbereich bietet die SAV neben der Ausübung des Fußballsports in einem der Leistungsteams (SAV I. Herren, U23 und U19) auch diverse Möglichkeiten für aktive Breitensportler/innen. Das Thema Integration spielt in allen Teams der SAV eine große Rolle. Seit 2008 zählen auch fußballbegeisterte Studierende der ortsnahen Jacobs University zu den Vereinsmitgliedern. In dieser Zeit konnten die Jacobs Kicker, die offiziell als SAV III. Herren antreten, einige tolle Erfolge für den Verein verbuchen. Diese Mannschaft ist eine echte Bereicherung für die SAV und die Bremer Fußballlandschaft. Diese jahrelange und damit kontinuierliche Kooperation ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Integrationsarbeit auf beiden Seiten.
Seit Juni 2015 wir das Motto „Fußball verbindet“ bei den SAV-Kickern noch größer geschrieben. Das seinerzeit ins Leben gerufene Projekt „Fußball für Flüchtlinge in Bremen-Nord“ läuft seit Beginn sehr erfolgreich!
Die SAV bietet seitdem einen wöchentlichen Übungsabend für Menschen, die in ihren Herkunftsländern verfolgt werden, jeden Freitag auf dem Kunstrasenplatz im Vegesacker Stadion an. Auf Initiative von SAV Sport- und Pressewart Holger Franz wurde gemeinsam mit mehreren Projektpartnern ein Konzept für den Verein entwickelt und in „Rekordzeit“ umgesetzt.
„Inspiriert zu diesem Projekt wurde ich auf einer Fortbildung zum Thema Integration von Flüchtlingen bei unserem 100 % Partner Werder Bremen“ erläuterte dazu Holger Franz. Nach diversen Gesprächen und Schriftverkehr mit der Senatskanzlei, Peter Balzer, der ehrenamtlich im Flüchtlingsheim an der Steingutstraße tätig ist, dem Landessportbund, dem Bremer Fußball-Verband bzw. DFB und zuletzt eben mit Michael Arends von Werder Bremen konnte das Projekt innerhalb weniger Wochen entsprechend auf den Weg gebracht werden.
Genau 1.000 Euro hatte die SAV seinerzeit zur Verfügung gestellt bekommen. Das Geld – unbürokratisch bewilligt – kam jeweils zur Hälfte über den Landessportbund vom Bremer Senat sowie der Egidius-Braun-Stiftung des DFB. Im Gegensatz zu diversen ähnlichen Projekten in der Stadt, die von Bundesligist Werder Bremen oder anderen sozialen Einrichtungen initiiert werden, ist die SG Aumund – Vegesack alleiniger Anbieter bzw. Organisator der wöchentlichen Trainingseinheit, die jeden Freitag ab 16.00 Uhr im Stadion Vegesack durchgeführt wird.
Insgesamt nehmen seit Beginn regelmäßig zwischen 25 bis 30 fußballinteressierte Flüchtlinge im Alter von 15 bis 50 Jahren am 1,5 Stunden langen offenen Training teil. Ein Großteil kommt aus der ortsnahen Flüchtlingswohnanlage an der Steingutstraße, es nehmen aber auch Kicker aus anderen Einrichtungen der Hansestadt am Übungsnachmittag teil.
Der für dieses Projekt seitens der SAV engagierte Trainer Sabri Mrad ist mit dem Verlauf sehr zufrieden. „Es macht viel Freude zu sehen mit wie viel Eifer die Jungs bei der Sache sind. Fußball verbindet, das ist nicht nur eine Floskel sondern wird hier gelebt. Mehrere Kicker haben bereits bewiesen, das sie in der Bezirksliga mit kicken können“, gab der tunesische Übungsleiter zu Protokoll. Sabri Mrad legt dabei viel Wert auf Disziplin und Pünktlichkeit. Zunächst erteilte er die Anweisungen in arabischer, französischer und englischer Sprache, mittlerweile wird ein Gros des Trainings in deutscher Sprache abgehalten. „Dadurch lernen die Leute noch besser die Sprache“, ist der Übungsleiter überzeugt, dies mache ihnen natürlich das Einleben leichter.
Mit dem Sportangebot für Flüchtlinge möchte die SAV „ihrer sozialen Aufgabe mehr denn je nachkommen“, ergänzt dazu Initiator Holger Franz. „Die Flüchtlinge sind schnell in unseren Verein integriert worden und sind ein fester Bestandteil des Vereinslebens.
„Der Bedarf an Unterstützung für die Menschen, die auf der Flucht alles verloren haben und nun in unserer Mitte leben, ist groß. Das offene und kostenlose Trainingsangebot unserer SAV bietet den Flüchtlingen die Möglichkeit einer aktiven Freizeitgestaltung und leistet einen sehr guten Beitrag zur Integration. Wir hoffen weiterhin auf eine gute Resonanz und bedanken uns schon jetzt bei allen Unterstützern“ freuen sich die Verantwortlichen der SAV über das nachhaltige Projekt. Zuletzt wurde das Engagement von der Volksbank gewürdigt, bei der dem Wettbewerb „Sterne des Sports“ wurde das Projekt erster Sieger. Holger Franz und Sabri Mrad konnten dafür einen Scheck in Höhe von 2.500 Euro in Empfang nehmen. Durch die Auszeichnung schaffte es das Projekt nach Berlin zur Endausscheidung der „Sterne des Sport“, hier wurde das ehrenamtliche Engagement von der Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich gewürdigt.
Der Verein leistet mit dem Projekt „Fußball verbindet!“ einen sehr wichtigen Beitrag, um die Zuwanderer über den Sport zu integrieren – in die neue Umgebung sowie mittel- bis langfristig in den Verein.
Auszeichnung „Sterne des Sports“ im Januar 2020 mit DFB-Präsident Fritz Keller